Putzträger musste komplett entfernt werden
Hangleiter und das Institut für Steinkonservierung schlugen vor, das Deckengemälde durch einen Austausch des kompletten Putzträgers inklusive Rückverankerung zu sichern. Dabei sollte eine Stützkonstruktion den malereitragenden Deckenputz von unten in seiner Lage halten.
Sowohl der alte Gipsputz mit seiner Unterkonstruktion, als auch die Gipserlättchen sollten entfernt und der bestehende, malereitragende Putz durch einen Vergussmörtel mit einem neuen Putzträger verbunden werden.
Nach einer Kartierung von Fehlstellen und eindeutigen Details wurde die Gemäldefläche kaschiert, um die in eine Vielzahl einzelner Stücke zerbrochene Putzfläche zusammengehalten. Zum Schutz der Malerei vor einer Durchfeuchtung beim Einbau des Vergussmörtels diente eine vorübergehende Hydrophobierung der unteren Putzschichten mit dem flüchtigen Bindemittel Cyclododecan. Im Anschluss wurde der alte Putzträger von der Decke ausgehend entfernt und die Mörtelrückseite des Kalkputzes von lockerem Material befreit. Soweit möglich passte man abgestürzte, aber noch intakte Deckenteile ein und sicherte sie mit einer dünnen Mörtelschicht.
Danach begann der Aufbau des neuen Putzträgers. Eine Konstruktion aus zwei Lagen Rundstäben und einer dazwischenliegenden Mattenarmierung aus Wellengittern erwies sich als die passende Lösung. Die Rundstäbe werden von Haken aus Stahlblech gehalten, die mit den Holzbalken der Decke verschraubt sind.
Dem Vergussmörtel kam die kritische Aufgabe zu, diesen neuen Putzträger und den Unterputz des Gemäldes zu verbinden. Er sollte in chemischer und bauphysikalischer Hinsicht eine optimale Verbindung mit dem vorhandenen Kalkmörtel eingehen. Zudem erforderte die komplizierte Einbausituation unter der Deckenkonstruktion sehr gute Fließeigenschaften bei einem minimalen Trocknungsschwund. Dazu entwickelte die Firma tubag in Zusammenarbeit mit dem IFS einen speziellen Mörtel.